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Jonasz Milewski

In die Welt kam ich im Jahr 1992, und der erste Ort, der mich empfing, war Teschen (poln. Cieszyn). Der Versuch, mich zu erziehen, fand hingegen auf Gebieten statt, die ungefähr 30 Kilometer von dieser Stadt entfernt liegen – in Jaworzynka (Gemeinde Istebna).

Noch bevor ich es mir bewusst machte, hatten die Gegenden, in denen ich aufwuchs, einen bedeutenden Einfluss auf mich – sowohl kulturell als auch sprachlich. Schließlich lebte eine Linie meiner Vorfahren in der Beskiden-Dreidörfer-Gemeinde seit Anbeginn ihrer Existenz, also seit dem Jahr 1620.

Meine erste Sprache wiederum war die Jabłonkower Variante des Teschener Dialekts, der zur polnischen Version der schlesischen Sprache gehört. So also, noch bevor ich das alles begriff, tanzte ich fröhlich durch die Berge und Täler der Schlesischen Beskiden.

Jonasz Milewski
Jonasz Milewski

Das Schreiben hat mir, solange ich zurückdenken kann, immer viel Freude bereitet. Das Lesen davon nach Jahren hingegen weniger. Man muss ehrlich zugeben, dass meine „Texte“ aus der Jugendzeit nicht besonders gelungen waren, und deshalb ist ihr Platz geblieben – in einer großen Metallschachtel, die sorgfältig die sprachlichen Eskapaden meiner Kindheit verbirgt.

Zum Glück war ich besser im Stöbern und Sammeln von Materialien. Kein besonders attraktives Hobby für ein Kind – nach Fotos, Aufzeichnungen, Tagebüchern oder Dokumenten von vor hundert und mehr Jahren zu suchen –, aber mich hat es ziemlich zufrieden gestellt.

Auf diese Weise entstand meine erste Veröffentlichung – Die Geschichte der Familien Latzel und Mojeścik, die erst im Erwachsenenalter erschien. Darin habe ich genealogische Entdeckungen festgehalten, durchsetzt mit alten und modernen Fotografien, Dokumenten, Zeitungsausschnitten und Erinnerungen. Ich bin bis ins Jahr 1720 vorgedrungen.

Ich bekam Lust auf mehr. Und da ich Menschen und Gespräche mit ihnen mag, begann ich, mein Wissen zu erweitern und andere zu „malträtieren“, damit sie es mit mir teilten. Es begann mich zu wundern, woher die Unterschiede in Ansichten, Perspektiven oder Meinungen kommen, wenn man doch meinen sollte, dass wir über dasselbe sprechen. Genau. Meinen sollte.

Ich machte mich ernsthaft ans Schreiben. Denn wenn es meine Leidenschaft ist und mir so viel Freude bereitet – warum sollte man so etwas auf eine unbestimmte Zukunft verschieben? Die Handlung meines ersten Romans habe ich nirgendwo anders als in meiner Heimat angesiedelt. Nur … vor 120 Jahren. Und damit in einer völlig anderen Welt als der, die wir heute kennen.

Zur Hilfe bei der Rekonstruktion des damaligen Alltags, der Kultur, Sprache, Küche, Technik, Mode, Gewohnheiten, Gesten, Redewendungen, Bildung, Spiritualität, Politik und vielem mehr kamen mir Hunderte von alten Zeitungen, Tagebüchern, Briefen und Fotos.

Jonasz Milewski
Premiera powieści "Dobra Pani w złym świecie"
Premiera w Kończycach Wielkich
Spotkanie autorskie w Istebnej
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Der Held meines Romans „Nonkonformist“ bemerkte: „Allmählich entdecke ich, was die Menschen daran hindert und hemmt, ihr Potenzial zu nutzen, das in ihnen steckt. Ich tue das durch Beobachtungen und Gespräche. Ich erkenne, dass die menschlichen Vorstellungen von einer Sache der erste Schritt und sogar der Hauptgrund für viele Mühen des Lebens sind.“

Trotz des Verlaufs der Jahre und der sich verändernden „Spielzeuge“, die uns mit jeder Generation beschäftigen, bleiben die Menschen doch immer gleich. Als Gesellschaft lassen wir uns von Emotionen leiten und nicht vom gesunden Menschenverstand. Zum Glück sind wir trotzdem in der Lage, Werte zu verbreiten, und es gibt mehr Menschen guten Willens.

Gerade auf solche Menschen konzentriere ich mich beim Schreiben. Eine dieser edlen Persönlichkeiten war die Heldin meines zweiten Romans – Gabriele von Thun und Hohenstein. Das Buch „Die gute Dame in einer schlechten Welt“ erzählt die Geschichte ihres Lebens, das sich über vier Staatswesen erstreckte: Österreich-Ungarn, die Zweite Polnische Republik, das Dritte Deutsche Reich und die Volksrepublik Polen. Von allen Seiten und auf unterschiedliche Weise bedrängt, blieb sie ihren Idealen treu – und diese waren nicht aus der Luft gegriffen. Sie trug dazu bei, die Welt zumindest ein kleines Stück zu einem besseren Ort zum Leben zu machen.

Ich lade dich ein, meine geschriebenen Texte und Bücher zu kosten. Und auch, mit mir in Kontakt zu treten! Schließlich haben wir auf dieser Welt zum Reden nur uns selbst – die Menschen.

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